top of page

Projekt Waldviertel

Einen Jux wollten sich die Schüler:innen der 3B und D machen und sagten dem freien Wochenende Adieu. Der unbeständigen Witterung zum Trotz und ungeachtet der Aussicht auf ein dichtes Programm im enggeschnürten Zeitkorsett unternahmen wir von Samstag, den 25.03., auf Sonntag, den 26.03., eine Theaterfahrt ins österreichische Kernland. Hier erschlossen sich uns neue Horizonte – in geographischer, historischer und kultureller Hinsicht.

Hauptziel der Reise war die Aufführung der Umtriebe (und der moralischen Besserung) dreier lockerer Gesellen in Arbesbach im Waldviertel: Die lokale Theatergruppe gab Nestroys berühmte Zauberposse „Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“ zum Besten. Im Vorfeld lasen die Schüler:innen das Drama, erarbeiteten den Inhalt im Deutschunterricht und spielten einzelne Schlüsselszenen im Klassenverband. Doch der Reihe nach.

Samstagfrüh stürmten die Schüler:innen unter Leitung von Prof. Hans-Martin Rampetsreiter, Prof. Katharina Müller und Prof. Andreas Holzer den Bus. Der erste Fixpunkt unseres Programms war der Sonntagberg, von wo aus wir einen herrlichen Rundblick auf das Alpenvorland mit Linz und die Böhmische Masse genossen. Nach Süden hin reichte die Sicht bis an die hoch aufragenden Gipfel der Nördlichen Kalkalpen. Am Ufer der Donau stärkten wir uns anschließend im Gasthof „Zur Donaubrücke“ bei der Stadt Grein, bevor wir zur Gobelwarte aufstiegen und uns – trotz kurzfristigem Wolkenbruch – erneut am Panorama erfreuten. Eine einstündige Busfahrt später aßen wir im Gasthof „Kerschbaummayr“ in Arbesbach zu Abend und mussten damit vorliebnehmen, uns im Lokal für die Theatervorstellung aufzubrezeln, weil wir erst nach der Vorstellung um 23 Uhr in Langschlag unsere Zimmer im „Waldviertler Hof“ beziehen konnten.

Nestroys „Lumpazivagabundus“ war hervorragend inszeniert. Das Schauspielerensemble von Arbesbach lieferte eine gute Performance und füllte das Stück mit Leben und Humor. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von einem der Hauptdarsteller, der die Rolle des Schusters Knieriem mit Leidenschaft verkörperte und das „Kometenlied“, ein Wiener Couplet, mustergültig sang. Die Kulissen und Kostüme zeugten ebenso von hoher Qualität und schafften eine stimmige und authentische Atmosphäre. Die Regie verstand es zudem, sehr nah am Originaltext zu bleiben und uns Zuschauer:innen ein rundum gelungenes Theatererlebnis zu bereiten.

Die kurze Nacht (Zeitumstellung) und die frühe Abreise taten unserer Motivation am Sonntag keinen Abbruch und so machten wir uns auf den Weg, um den „Stockzahn des Waldviertels“, eine Burgruine auf einer Granitformation unweit von Arbesbach, zu erklimmen. Gleich darauf besuchten wir die Burg Rapottenstein, wo uns das mittelalterliche Leben auf dieser noch nie eingenommenen Bastion des Waldviertels professionell nähergebracht wurde. Glücklicherweise mussten wir niemanden im Verlies zurücklassen und waren auch davor gefeit, im Hungerturm zu darben, zumal die Burgschenke ein kräftigendes Mittagessen bot.

Eine Stadtführung durch Enns, die älteste Stadt Österreichs, bildete den Abschluss des Projekts Waldviertel – es wird allen Beteiligten dank der ausgezeichneten Organisation durch Herrn Prof. Rampetsreiter noch lange positiv in Erinnerung bleiben.


Prof. Andreas Holzer
























Aktuelle Einträge
bottom of page