Das war der Bundeswettbewerb der Österreichischen Philosophie-Olympiade!
- blog820
- 10. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Vier Tage lang verbrachte die Kärntner Delegation, bestehend aus Anes Sakic (BRG Klagenfurt-Viktring), Nikolaus Staniszewski (BG Tanzenberg) und Prof. Claudia Wobovnik (BG Tanzenberg), gemeinsam mit Teilnehmer:innen aus ganz Österreich, der Schweiz und Südtirol im Bildungs- und Seminarzentrum St. Virgil in Salzburg.
Dabei bot sich ein sehr vielseitiges und abwechslungsreiches Programm, bestens organisiert von Philolympics Austria, bestehend aus dem Wettbewerb, Workshops, Spieleabenden, Vorträgen und Stadtspaziergängen. Eine Stundent:innengruppe begleitete während der vier Tage die Philosophieschüler:innen und kümmerten sich um all ihre Angelegenheiten.
Tag 1
Der erste Tag stand ganz im Zeichen des Ankommens und des Zueinanderfindens. Nach dem gemeinsamen Abendessen, einer kurzen Einführung der Organisator:innen und einem Kennenlernen aller Teilnehmer:innen, ließen wir den Abend gemütlich ausklingen – die Schüler:innen gemeinsam mit den Student:innen bei Kennenlernspielen und die Lehrer:innen in philosophischen Gesprächen im Salon.
Tag 2
Am Montag waren die Schüler:innen gefordert! Vier Stunden lang hatten sie Zeit, zu einem Zitat einen philosophischen Essay zu schreiben. Die Themen bzw. Zitate waren durchaus herausfordernd und lockten die Teilnehmer:innen aus ihren Reserven! Belohnt wurden sie mit einem gemeinsamen Mittagessen und viel Zeit am Nachmittag zum Flanieren und Sinnieren in Salzburg.
Tag 3
Während die Schüler:innen Workshops beiwohnten und Salzburg bei einer Stadtführung erkundeten, verwandelten sich die Begleitlehrer:innen in eine 20-köpfige Jury. Diese begab sich unter einem strengen und gut durchdachten Prozedere an die Bewertung der anonymisierten Essays. Am Ende des Tages sollte eine Reihung und schließlich auch ein:e Sieger:in feststehen, das Ergebnis stand jedoch bis zum letzten Moment unter strengster Geheimhaltung.
Am Abend besuchten wir gemeinsam einen Vortrag von Univ.-Prof. Julian Nida-Rümelin (LMU München), Philosoph und Politiker, mit dem Titel „Ähren im Wind – Politische Orientierung in fordernder Zeit“. So manches war aus dem Philosophieunterricht bekannt, andere Inhalte, Zusammenhänge und Argumentationsstränge stießen neue Gedankengänge und Perspektiven an, sodass eine philosophische Nachbesprechung im ungezwungenen Ambiente unumgänglich war.
Tag 4:
Der Tag des Festaktes. Die Spannung stieg, die Vorfreude auf die Siegerehrung konnte so manchen Teilnehmer:innen regelrecht abgelesen werden. Zunächst wurden wir abermals durch einen Vortrag von Univ.-Prof. Arno Böhler (Uni Wien), mit dem Titel „Also sprach Zarathustra zu seinem Herzen: Philosophiert mein Herz?“, bereichert. Wem Nietzsche ein Begriff ist, der weiß wahrscheinlich um seine Kritik der abendländischen, vernunftlastigen, ja nahezu körperverachtenden und emotionsverneinenden Philosophie. Um so schöner der Titel des Vortrages und umso wichtiger, das Wachs aus unseren Ohren zu spülen, um die Musik des Lebens wieder wahrnehmen zu können.
Umrahmt mit klassischer Klaviermusik nahte der erwartete Moment der Sieger:innenehrung und die Verlesung des Siegeressays. Voller Respekt und Ehrfurcht pflichteten alle bei: dieser Text verdiente den ersten Platz und somit die Qualifizierung für die Internationale Philosophie-Olympiade in Bari (Italien) – herzlichen Glückwunsch an Mira Ivanova aus Wien!
Schließlich traten wir wieder die Heimreise an, bereichert durch viele Gespräche und neue Impulse, zwar ohne Bestplatzierung aber mit einem Reichtum an Erfahrung, welcher in Rängen nicht gemessen werden kann.
Herzliche Gratulation allen Teilnehmer:innen, die den Mut wagen, eigene Gedanken zu formulieren, die gesellschaftliche und politische Entwicklungen kritisch beleuchten, die Stellung beziehen können und zwar nicht blind, sondern reflektiert und die den Wert einer couragierten und engagierten Philosophie für unsere Gesellschaft erkennen.
Fotocredit: Philolymics Austria
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