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ECCE HOMO oder Fragile Geschöpfe

Ein Projekt Europa und zugleich UNESCO-Projekt der 5. und 8. Klassen im Schuljahr 2023/24 zum Thema „(k)now – kreativ.aktiv.neugierig“



„Das menschliche Antlitz ist der Höhepunkt des kosmischen Prozesses, sein höchstes Produkt. Es ist nicht das Produkt allein kosmischer Kräfte, sondern setzt das Wirken einer über die Naturkräfte hinausgehenden geistigen Kraft voraus. Das menschliche Antlitz ist das Erstaunlichste im kosmischen Leben, denn es lässt eine andere Welt durchscheinen.“

Aus Nicolas Berdiaev: De l’esclavage et de la liberté de l’homme. Éditions localement transcendantes. (Übersetzung des Zitats: Louis Defèche)


Seit geraumer Zeit prognostiziert die Politikwissenschaft das Ende des Krieges als Mittel der Politik. Das Ende des Kalten Krieges schien die Menschheit diesem Traum ein gutes Stück näher zu bringen und sollte auch ein Ende von mit Waffen und Gewalt ausgetragenen Konflikten sein. Leider irrte man sich und die Hoffnung auf eine "Friedensdividende" mit dem Ende des Kalten Krieges erfüllte sich nicht.


Die 1990er-Jahre brachten u.a. auf dem Balkan, im Kaukasus sowie in West- und Zentralafrika damals kaum mehr für möglich gehaltene kriegerische Exzesse, die alle Hoffnungen auf eine neue, friedliche Weltordnung blutig zunichtemachten.


Bewaffnete Konflikte (in Europa, Afrika und dem Nahen Osten), die Gewalt, Tod und Leid vor allem über die Zivilbevölkerung bringen, zählen zu Verletzungen der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts. 


Der Russisch-Ukrainische Krieg, der Bürgerkrieg in Äthiopien und der Krieg im Gazastreifen und Israel sind immer noch die größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und der Krieg bleibt leider als politisches Instrumentarium ein fester Bestandteil unserer Gegenwart.


Aus diesem Grund widmeten sich die Schüler:innen der 5. und 8. Klassen im ersten Semester dieses Schuljahres einem gemeinsamen „Aufklärungs-Projekt“ zum Thema Krieg versus Demokratie und Menschenrechte.


In der künstlerisch-kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema

orientierten sich die Schüler:innen an Themenpools des Unterrichtsgegenstandes Kunst und Gestaltung (KUG) und entschieden sich für verschiedene Techniken und Medien der Bildenden Kunst.

Wie in Picassos "Guernica", dem bekanntesten Antikriegsbild der Kunstgeschichte, thematisierten die Schüler:innen mit dem Meisterwerk „Der Schrei“ von Edward Munch symbolisch das Opfer, das menschliche Angst, Leid und Schmerz verspürt – verursacht durch den Krieg. Dahinter steht der Wunsch, die Betrachter auf emotionaler Ebene zu erreichen und wachzurütteln.

 

Mithilfe der kombinierten Techniken Zeichnung, Décalcomanie- und der Collage-Technik gestalteten die Schüler:innen der 5. Klassen den „Schrei“ von Munch. 

Zudem wurden im KUG-Unterricht auch alle Kriege ab dem Ersten Weltkrieg (mit besonderem Augenmerk auf der Opferzahl) recherchiert. So ist auch eine unfassbar lange und schockierende Liste von Kriegen entstanden.


Die Schüler:innen der 8. Klassen haben zu den Themenpools Krieg, Gewalt, Soziales Engagement und Bildhauerei fragile, aber auch ausdrucksstarke, expressive Köpfe aus Ton modelliert.

 

Außerdem setzten sich die 5. Klassen unterrichtsübergreifend im Gegenstand Geschichte und Politische Bildung mit Herrn Prof. Maringer und Herrn Prof. Moritz mit Themen wie Waffenlobby, österreichische Politik im Bezug auf Waffenrüstung, Mechanismen des Krieges, unterschiedliche historische Kriegsstrategien und die dafür idealen Waffen auseinander.


Die Fragen, die wir uns u.a. stellten, lauten:

Zu welchem Zweck wurden welche Waffen entwickelt?

Wer profitiert von der Entwicklung und vom Verkauf von Waffen?

Welche Unterschiede kann man historisch beobachten?

Und zuletzt: Wo beginnt die Verantwortung jedes/jeder Einzelnen?

 

Im Rahmen des Unterrichts Kunst und Gestaltung besuchten die Schüler:innen der 8. Klassen am 04.04.2024 außerdem die Ausstellung „Nie wieder Krieg“ von Kollwitz und Barlach in der Stadtgalerie Klagenfurt.


Das Projekt wurde am 20.01.2024, am Tag der offenen Tür, einem größeren Publikum vorgestellt.

 

Das, was unsere Verantwortung war, ist leider das Vermächtnis an die nächste Generation: die Abschaffung der Atomwaffen und die Überwindung der Massenarmut in den Entwicklungsländern sowie die Rettung des Weltklimas.

 

„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“


In diesem Sinne: „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Immanuel Kant

 

Jehona Shaqiri-Petritz


Tag der Offenen Tür, 20.01.2024




Tonbüste: 8A & 8B



Work in Progress: Tonköpfe, 8A & 8B



„Der Schrei“ - Kombinierte Techniken: Zeichnung, Décalcomanie- und Collage-Technik, 5A & 5B





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