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Gerechtigkeit bleibt ein Menschenrecht


Im Fach "Bildnerische Erziehung" nahm die 6B-Klasse an der Projektausschreibung des Landesgerichts Klagenfurt „Gerechtigkeit 2050“, im Rahmen des „Tag des Gerichts“ am 20. November 2019, teil. Zur Förderung der mit der Digitalisierung verbundenen kreativen Potenziale und zur Stärkung von Talenten wurde ein Kurzfilm mit dem Titel: „Gerechtigkeit bleibt ein Menschenrecht“ produziert. Fächerübergreifend (Geschichte und Politische Bildung) nahmen die SchülerInnen mit Frau Prof. Ina Schusser zur Thematik "Recht und Gesetz" einen Einblick in die Wiege der Gerechtigkeit. Es wurden die noch erhaltenen Zitate des Zwölftafelgesetzes, eine im antiken Rom geschaffene, verbindliche Rechtsordnung, hinsichtlich ihres Gegenwartsbezugs untersucht. Schon die dort behandelten Rechtsmaterialien im Zivil- und Strafrecht, wie zum Beispiel Unterschlagung öffentlicher Gelder, Urkundenfälschung, Gewalttätigkeit, Unzucht und Mord sowie Erb- und Familienrecht, zeigen einen starken Gegenwartsbezug. Unterschiede fanden die SchülerInnen in den zu verbüßenden Strafen, wo neben den auch heute noch üblichen Geldbußen, Verbannung, Zwangsarbeit und Todesstrafe üblich waren. Auch die Geschworenengerichtsbarkeit über Schuld oder Unschuld wurde von den Römern übernommen, ebenso der Grundsatz „in dubio pro reo“ (im Zweifel für den Angeklagten). Da heute Gerichtsprozesse oft viele Jahre verhandelt werden, war es für uns alle beeindruckend, dass im antiken Rom noch am selben Tag das Urteil verkündet werden musste. Trotz verständlicher Unterschiede zur modernen Rechtsordnung konnten sie gut nachvollziehen, warum das "Römische Recht" noch immer Teil des österreichischen Jusstudiums ist.

Um ihre persönlichen Sichtweisen zur Rechtssprechung in der ANTIKE im Vergleich zu HEUTE darzustellen und einen möglichen Ausblick in die Gerechtigkeit im Jahre 2050 zu geben, wurden Frau Prof. Silvia Steinkellner und Herr Prof. Mario Moritz zum Interview gebeten.

Für die kollegiale Unterstützung ein herzliches Dankeschön an: Prof. Ina Schusser, Prof. Silvia Steinkellner und Prof. Mario Moritz!

Das Projekt macht sichtbar, dass Digitalisierung auch vor dem Justizsystem nicht Halt macht und die JuristInnen schon jetzt vor neue Herausforderungen stellt. Wie könnte die Rechtssprechung 2050 aussehen? Wird der Richterberuf zukünftig noch attraktiv sein? Welche neuen Technologien (z. B. VR-Brille) werden in der zukünftigen Rechtssprechung eine Rolle spielen? Was kann und darf künstliche Intelligenz in der Justiz? Wir das Rechtswesen nur schneller oder auch gerechter? Könnten Algorithmen das Strafausmaß alleinig beeinflussen? Wird der/die menschliche RichterIn „das letzte Wort“ behalten?

Wir haben es als große Ehre empfunden, dass wir am Mittwoch, dem 20. November 2019, zum „Tag des Gerichts“ ins Landesgericht Klagenfurt eingeladen wurden, wo unser Projekt präsentiert und anschließend mi einem großzügigen Preis prämiert wurde.

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